Oliver Twist von Charles Dickens
Dunkelgrüne Auflage,
nummeriert von 1 bis 1000,
Großformat (25 x 35 cm)
Oliver Twist, das Manuskript von Charles Dickens
„Oliver Twist“ zählt zu den „beliebtesten und meistgelesenen" Romanen von Charles Dickens, "auch heute noch“, sagt der Schauspieler und Dickens-Enthusiast Simon Callow.
Das Originalmanuskript dieses Romans, der zwischen 1837 und 1839 in 33 monatlichen Folgen erschien, ist noch nie zuvor in gedruckter Form reproduziert worden. Zum Anlass des 150. Todestages [N.d.t. 1] von Charles Dickens, werden die 474 Seiten des Manuskripts - die einzigen, die nach dem Tod des Schriftstellers übriggeblieben sind - endlich in einem großformatigen Schuber der Öffentlichkeit vorgestellt.
In diesem Buch werden die einst von Charles Dickens verwendeten Papierblätter in einer grafisch restaurierten Fassung wiedergegeben, begleitet von Zeichnungen von George Cruikshank, und mit einem Vorwort von Simon Callow. Sie sind mehr als nur Relikte, sie sind ein lebendiges Zeugnis für die Entwicklung von Dickens erfolgreichem Fortsetzungsroman. Ein Roman, mit starken Auflagen beim Schreiben belegt, denn es gilt den Leser am Ende eines jeden Kapitels in Atem zu halten und gleichzeitig eine einheitliche Erzählung zu verfassen, und dies, ohne die Möglichkeit die Erzählung zurückfahren zu können und Korrekturen vorzunehmen. Der Verfasser von „Oliver Twist“, „David Copperfield“, und „Mr. Scrooge“, war vielleicht sogar der Vorläufer des „Cliffhangers“?
Diese Ausgabe wurde in Zusammenarbeit mit dem angesehenen Londoner Victoria and Albert Museum (V&A museum) erstellt, von dem die Originalmanuskripte in der Forster-Sammlung aufbewahrt werden. Das Charles-Dickens-Museum, das sich in der Doughty Street 48 in dem Haus befindet, in dem der Schriftsteller zwei Jahre lang wohnte und in dem Oliver Twist (1837-1839) geschrieben wurde, hat eine Manuskriptseite des 10. Kapitels des Romans mit der Aufschrift „Originalmanuskript von Oliver Twist“ zur Verfügung gestellt.
Charles Dickens: „Ich habe mein Herz und meine Seele in Oliver Twist gesteckt“.
„Ich habe vielleicht das beste Thema gefunden, das mir je eingefallen ist,... Ich habe mein Herz und meine Seele in Oliver Twist gesteckt, ich habe volles Vertrauen, dass er eine Schlüsselfigur meiner Arbeit sein wird, und dass er sehr berühmt werden wird...“
Als Charles Dickens Anfang 1837 diese Zeilen schrieb, waren gerade die ersten beiden Kapitel von Oliver Twist in der neuen Literaturzeitschrift „Bentleys Miscellany“ erschienen, die von Richard Bentley gegründet wurde und in der Dickens zum Chefredakteur berufen wurde. Mit nur fünfundzwanzig Jahren hatte der junge Schriftsteller bereits Erfolg mit einem ersten Roman, „The Posthumous Papers of the Pickwick Club“ (dt. „Die Pickwickier“). Und er scheint bereits eine Vorahnung davon zu haben, dass sein kleiner verwaister Held, Oliver Twist, sehr berühmt werden würde.
Gleich nach Erscheinen der ersten beiden Kapitel waren die Abenteuer von Oliver Twist, begleitet von Stichen von Georges Cruikshank, ein großer Erfolg: Die Februar-Ausgabe von „Bentleys Miscellany“ musste in einer zusätzlichen Auflage von tausend Exemplaren nachgedruckt werden. Die folgenden Kapitel, die stets von Cruikshanks Zeichnungen begleitet wurden, folgen bis April 1839 in monatlichem Rhythmus aufeinander. Und die Beliebtheit des Jungen - des ersten Jungen in der englischen Literatur, der zum Helden eines Romans wurde - nahm weiter zu. Dickens stand kurz davor, einer der berühmtesten Schriftsteller Englands zu werden.
Oliver Twist, ein Manuskript, das Dickens immer wieder bearbeitet hat.
1841, also wenige Jahre nach der Veröffentlichung der ersten Kapitel von Oliver Twist, wurde der Roman einem anderen Verleger, Chapman und Hall, anvertraut. 1846 überreichte Dickens Bradbury und Evans eine überarbeitete Fassung des Romans, die wieder in Form einer Serie veröffentlicht wurde, gefolgt von einer einbändigen Ausgabe, in der der Roman seine endgültige Form fand.
Der Roman von Dickens hat sich im Laufe seiner verschiedenen Veröffentlichungen ständig weiterentwickelt. Zwischen den Originalmanuskripten, die zwischen 1837 und 1839 verfasst wurden, und der Ausgabe von 1846 - die oft als Referenzfassung angesehen wird - durchlief der Text drei Verlage und wurde mindestens viermal korrigiert, wobei Dickens selbst bis zu diesem Zeitpunkt Änderungen vorgenommen hatte.
Beim Lesen der Manuskripte taucht der Leser in die erste Fassung eines Textes ein, der sich dann über ein Jahrzehnt weiterentwickelt hat. So entdecken wir, dass der abscheuliche Räuber, bekannt als „Fagin“ eigentlich „Bob Fagin“ hieß, was den vollständigen Namen eines Mannes verrät, den Charles Dickens kennenlernte, als er im Alter von zwölf Jahren in einer Schuhcremefabrik arbeitete.
Ein verlorenes, nach seinem Tod wiedergefundenes Manuskript
Diese frühen Manuskriptblätter von „Oliver Twist“ sind für Dickens kostbar. Sie wären jedoch fast vollständig verschwunden. Sie waren in den Archiven des Verlegers Richard Bentley vergraben, und sie tauchten erst nach dem Tod des Schriftstellers wieder auf, zweifellos dank der Klassifizierung und Aussortierung der o.g. Archive. Es handelt sich um 474 Papierblätter, mit einer ganzen Reihe von Korrekturen, die den zweiundzwanzig Kapiteln des Buches entsprechen. Die fehlenden Blätter seien bei der Umlagerung seiner Dokumente verloren gegangen oder zerstört worden.
Tatsächlich versäumte es Dickens 1839, als er die Bentleys Miscellany Redaktion verließ, das zu bergen, was er später als seinen wahren Schatz bezeichnen würde: seine Originalmanuskripte von Oliver Twist. „Das hätte meine Kinder eines Tages interessiert“, beklagte er einige Jahre später in einem Brief an Charles Edward Lester. Diesem Brief fügte er eine Seite bei, die nach seinen Worten „dem einzigen existierenden Originalmanuskript entnommen wurde“, und fügte außerdem hinzu: „Ich mache niemals Kopien der Manuskripte“.
Das in diesem Schuber enthaltene Manuskript wurde dann von Sotheby's versteigert, und es war John Forster, Dickens Freund, und Erbe seiner Manuskripte, der sie für 50 Pfund zurückkaufte. Nach seinem eigenen Tod vermachte John Forster seine Autogrammsammlung dem Victoria and Albert Museum, wo sie heute aufbewahrt wird.
Vorwort von Simon Callow
Im Vorwort, das er für die diesige Ausgabe verfasst hat, erzählt der Schriftsteller Simon Callow die faszinierende Geschichte, die sich hinter den Manuskripten von Oliver Twist versteckt: die Leidenschaft, aber auch die Dringlichkeit des Schreibens, die Beziehung des Schriftstellers zum Zeichner, die immer stärkere Beziehung zu seinem Verleger, und vor allem die schriftstellerische Leistung des jungen Romanciers und deren öffentliche Anerkennung.
„Das Manuskript von Oliver Twist zu lesen, bedeutet, kopfüber in einen Wirbelsturm aus Energie von unglaublicher Kraft zu stürzen“, schreibt er und fügt hinzu, dass es „uns zeigt, wie das junge Genie dabei war, das schöpferische Können in seiner Kunst zu erwerben “.
Der englische Schauspieler, Autor und Regisseur Simon Callow hat auch ausführlich über Charles Dickens geschrieben. Seine jüngste Veröffentlichung ist eine 2012 erschienene Biografie des Schriftstellers: „Charles Dickens and the Great Theatre of the World“, bei Harper Collins.
Vierundzwanzig Illustrationen von George Cruikshank
Die Stiche von George Cruikshank, in der Originalausgabe in Schwarzweiß, werden hier in der Farbfassung aus einer 1911 erschienenen Luxusausgabe wiedergegeben.
Der 1792 in London geborene Illustrator George Cruikshank, also zwanzig Jahre bevor Dickens im südenglischen Portsmouth geboren wurde, spezialisierte sich auf politische Karikaturen, was ihm großen Erfolg einbrachte. In den 1820er Jahren wandte er sich der Illustration von Büchern und Zeitschriften zu.
Als der Verleger Richard Bentley 1836 den jungen Dickens als ersten Chefredakteur seiner neuen Zeitschrift einstellte, wandte er sich auch an Cruikshank, um die Seiten seiner Zeitschrift zu schmücken. Der Künstler wurde bald zum Illustrator der frühen Werke des Schriftstellers: „Sketches by Boz“, „The Mudfog Papers“ et „Oliver Twist“. Ab Mai 1837 sollte er monatlich zwei Stiche für „Bentleys Miscellany “ liefern: eine für den Fortsetzungsroman „Oliver Twist“ und die andere für einen anderen Text, nicht unbedingt von Dickens.
Nach Dickens Tod im Jahr 1870 behauptete Cruikshank, dass er derjenige war, der Oliver Twist erfunden hätte - eine Behauptung die Dickens Freund John Forster in seiner Biografie des Schriftstellers widerlegt hat, höchstwahrscheinlich haben Cruikshank und Dickens die Welt von Oliver Twist gemeinsam erdacht.
Luxusausgabe
Diese dunkelgrüne Ausgabe ist von 1 bis 1000 nummeriert und wird in einem handgefertigten Schuber präsentiert.
Auf umweltfreundlichem Papier und mit pflanzlicher Tinte gedruckt, mit den feinsten Stoffen gebunden.