Mitternachtsblaue Auflage,
nummeriert von 1 bis 1000,

$200 $
Englische Ausgabe
Großformat (25 x 35 cm)

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1984, das Manuskript von George Orwell

1984, ein bedeutender dystopischer Roman, der in den Krisen der heutigen Welt zum Werkzeug des Verständnisses und zum Symbol des Widerstands geworden ist, ist eines der wenigen Manuskripte, die George Orwell nicht vernichtet hat. Letzteres wird im September 2022 in unsere Sammlung aufgenommen.

Entdecken Sie die begrenzte und nummerierte Luxus-Reproduktion von 1984. Das Originalmanuskript wird seit 1992 in der John Hay Library (Brown University, Providence) aufbewahrt.

1984 george orwell

In dieser Ausgabe wird der Leser die 197 Seiten des Manuskripts von 1984 erkunden können. Es sind die einzigenSeiten, die die Zeit überstanden haben: 183 sind handgeschrieben, 14 maschinengeschrieben. Sie enthalten einige unveröffentlichte Textteile. Es ist das einzige größere handschriftliche Dokument von Orwell, das nicht vom Schriftsteller vernichtet wurde. Es macht etwa 44% des veröffentlichten Textes aus und spiegelt Orwells kreativen Prozess in der Kriegszeit und Nachkriegslage der 1940er Jahre wider, sowie Orwells fünfjährigen Kampf gegen die Krankheit, den Schmerz über das Verschwinden seiner Frau Eileen, wie als auch seine Selbstzweifel.

Ein aufgeklärtes und kenntnisreiches Vorwort des Spezialisten David J. Taylor begleitet diese Reproduktion.

Ein Roman, der in mehr als fünf Jahren unter Schmerzen geschrieben wurde.

Orwell schrieb sehr zügig. Eine Reihe von Krisen, die sein Leben durchzogen, sollten jedoch den Schreibprozess von 1984 verlangsamen. Als erstes verlor Orwell seine Frau Eileen auf brutale Weise und er musste sich um ihren einjährigen Adoptivsohn Richard kümmern. Außerdem wollte der Schriftsteller London verlassen und sich auf Jura, einer Insel der Inneren Hebriden (Schottland), niederlassen. Zudem war seine Gesundheit zu diesem Zeitpunkt bereits recht angeschlagen. Seine ergeizigen Ambitionen für 1984 in Verbindung mit den oben genannten Gründen erklären sicherlich, warum er so viele Jahre brauchte, um sein Werk zu vollenden.

manuskript 1984

Die Arbeit an 1984 begann 1943 und ging so langsam wie sporadisch voran, bis schließlich die endgültige Fassung fünfeinhalb Jahre später vorlag. Mehrere frühere Texte, die Orwell als Journalist und Essayist verfasst hatte, waren entscheidende Meilensteine für 1984, so wie z.B. „You and the Atom Bomb“ (Sie und die Atombombe), „Freedom and Happiness“ (Freiheit und Glück) und „Politics and the English Language“ (Politik und die englische Sprache). In vielerlei Hinsicht nehmen diese Schriften die Themen vorweg, die Orwell später in 1984 weiter ausarbeiten sollte.

Ein unvollständiges Manuskript mit unveröffentlichten Passagen

„Das Dokument macht nur 40% der Endfassung des Textes aus, und die Fragmente, aus denen es besteht, stammen aus vier verschiedenen Schreibzeitpunkten (...) Das Manuskript von 1984 ist ein einzigartiges Dokument, unvollständig, chaotisch, seltsam provisorisch. Seine Form und sein Inhalt spiegeln in der Tat die außergewöhnlichen Bedingungen wider, unter denen es verfasst wurde“, erklärt David J. Taylor in seinem Vorwort (siehe weiter unten).

1984 luxusbucher

Mehrere Passagen im Manuskript wurden von Orwell gestrichen, wie die Szene, in der Winston und Julia sich begegnen, nachdem sie die Wohnung, in der sie Liebe gemacht hatten, verlassen haben (S. 66). Oder der Lynchmord an einer schwarzen Frau in dem Propagandafilm, den Winston im Kino gesehen hat. Andere Seiten zeigen, dass Orwell sich selbst zensierte, sei es in rassistischen Fragen oder ganz einfach, um einige geschmacklose Sätze zu vermeiden.

Die 1940er Jahre - ein erfolgreiches und verhängnisvolles Jahrzehnt.

Im November 1943 war Orwell wahrscheinlich sehr an der Teheran-Konferenz interessiert, auf der Franklin Roosevelt, Joseph Stalin und Winston Churchill zusammenkamen, um die Konturen der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg zu zeichnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Schriftsteller, der mit bürgerlichem Namen Eric Blair hieß, bereits mehrere Bücher wie A Clergyman's Daughter (Eine Pfarrerstochter, 1935) oder Homage to Catalonia (Mein Katalonien (1936-1937), 1938) unter dem Pseudonym Orwell verfasst, das er bereits 1933 angenommen hatte. Während des Bürgerkriegs 1936 war er nach Spanien gereist, um mit den Republikanern gegen Franco zu kämpfen und um Artikel über den Konflikt zu schreiben. Er hatte als Produzent bei der BBC gearbeitet, an der trotzkistischen US-Zeitschrift Partisan Review mitgewirkt und seine politischen Ansichten publik gemacht (siehe z. B. „Why I joined the Independent Labour Party“ - „Warum ich der Independent Labour Party beigetreten bin“, New Leader, 24. Juni 1938).

1984

Animal farm (dt.: Farm der Tiere), eine Satire auf das Sowjetregime, wurde 1944 geschrieben und im Jahr darauf veröffentlicht. 1945, als er als Korrespondent für The Observer in Frankreich und Deutschland tätig war, wurde er nach London zu seiner krebskranken Eileen zurückgerufen. Er wurde Vizepräsident des Freedom Defense Committee - des Komitees zur Verteidigung der Freiheit - bis es 1949 aufgelöst wurde.

1984 wurde im Juni 1949 von Secker& Warburg veröffentlicht. George Orwell heiratete Sonia Brownell im Oktober desselben Jahres. Er starb Januar 1950.

Einer der Schätze der John Hay Library (Brown University)

Nach Orwells Tod begab sich seine Witwe Sonia nach Barnhill Farmhouse, dem letzten Anwesen des Schriftstellers auf der Insel Jura. Sie fand dort stapelweise Dokumente, darunter auch einige Blätter, die sie als Manuskript von 1984 identifizierte. Da sie sich nicht sicher war, was sie damit anfangen sollte, vertraute sie die Dokumente im Juni 1952 einer Wohltätigkeitsauktion in London an. Das Manuskript wurde vom Verlag Scribner (New York) gekauft und im Juni 1969 an den Buchhändler und Sammler seltener Bücher Daniel G. Siegel verkauft. Im Jahr 1992 schenkte Herr Siegel das Manuskript der Brown University (Providence, Rhode Island - USA).

1984 manuskript

Ein Vorwort von dem Experten D.J. Taylor

Orwell: The Life von David J. Taylor wurde 2003 mit dem Whitbread Biography Prize ausgezeichnet.

Orwell: The New Life, eine neue Biografie, die seit 2003 neue Quellen und Dokumente nutzt, wurde 2023 veröffentlicht. David J. Taylor ist außerdem Autor von The Prose Factory: Literary Life in England Since 1918 (2016) und Lost Girls: Love, War and Literature 1939-1951 (2019). Sein neuestes Werk ist die Kurzgeschichtensammlung Stewkey Blues (2022).

Auszug aus dem Vorwort :

„Orwell war krank, zerrüttet und, wie die meisten Briten damals, vom sechsjährigen Krieg erschöpft, und lebte zurückgezogen in Schottland (Orwell kehrte allerdings nach Islington zurück, um dort den harten Winter 1946/47 zu verbringen) ... War Orwell damals in der Lage, ein so ehrgeiziges Projekt wie 1984 in Angriff zu nehmen? Sein körperlicher Zustand war sicherlich ein Hindernis, aber vor allem fehlten ihm die Grundlagen, um 1984 zu schreiben. Sein geistiger Nährboden war noch weit von der Reife entfernt, die nötig war, um den Roman aufkeimen zu lassen. Orwell war damit beschäftigt, seine Vision einer alptraumhaften Zukunft in Form einer in der Nachkriegszeit verankerten Dystopie in Szene zu setzen.

Ein Blick auf seine journalistische Produktion nach 1945 hilft uns zu verstehen, wie er seine Gedanken und die Kernaussagen des Romans aufbaute und wie er einige der Theorien entwickelte, die in der Erfindung des Airstrip One (Provinz des Nationalstaats Ozeanien, also Großbritannien im Buch) oder des Wahrheitsministeriums zum Ausdruck kommen. 1984 ist eine Art blitzartiger Durchbruch in die Vergangenheit, mit den Themen, die Orwell bereits früher angedeutet, und gründlich bearbeitet hat. In diesen Texten benutzte Orwell, auf manchmal intuitive Weise, bereits Details, die für die Fortsetzung nützlich sein würden.“

1984 buch

Danke an Bill Hamilton, D.J. Taylor & Estate of Late Sonia Brownell Orwell.

Mehr zum Thema:

- George Orwell, Oeuvres. Bibliothèque de la Pléiade, Gallimard, 2020. Sous la direction de Philippe Jaworski.

- D.J. Taylor, Orwell: The Life. Henry Holt & Co, 2003.

- On Nineteen Eighty-Four: A Biography of George Orwell's Masterpiece. ABRAMS Press; Illustrated edition (2019).

- Sylvia Topp, Eileen: The Making of George Orwell. Unbound, 2020.

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