À la recherche
du temps perdu von Marcel Proust
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit: Marcel Prousts Manuskripte
Marcels Manuskripte
Der junge Marcel Proust (1871-1922) fühlte sich schon in jungen Jahren zu der Literatur hingezogen und war schon jung gesundheitlich angeschlagen. In einem Alter, in dem Kinder sorglos spielen, zieht sich Marcel, der an Asthma leidet, in die Lektüre von Büchern zurück, die ihn trösten, umgeben von Büchern von George Sand, Alfred de Musset und Victor Hugo. Er wurde in einer wohlhabenden Familie geboren, verkehrte in der Familie Bibesco und in den gesellschaftlichen Salons - wie dem von Madame de Cavaillet, der Muse von Anatole France. Er freundet sich mit Lucien Daudet und Robert de Montesquiou an, die ihn in noch exklusivere Gesellschaftskreise einführen. Nach seinem Studium der Literatur (1895) begann er einen Roman zu schreiben, der 1952 posthum unter dem Titel Jean Santeuil veröffentlicht wurde. Im Jahr 1896 veröffentlichte er Les Plaisirs et les jours (dt. Freuden und Tage), eine Sammlung von poetischen Texten, Kurzgeschichten und Porträts, die jedoch bei der Kritik keinen Anklang fand.
Während er auf den Erfolg wartete und seine literarischen Hoffnungen nicht aufgab, schrieb er Beiträge für den Figaro und widmete sich der Übersetzung eines von ihm sehr bewunderten Historikers, John Ruskin.
Die Madeleine-Manuskripte
Der Tod seiner Eltern in den Jahren 1903 und 1905 schien bei Marcel Proust die Schriftstellertätigkeit auszulösen. Ab 1907 begann er mit den Entwürfen zu Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Dafür hatte er sich im Schlafzimmer seiner Pariser Wohnung am Boulevard Haussmann und im vierten Stock des Grand Hôtel in Cabourg zurückgezogen. Er arbeitete hauptsächlich nachts, speiste im Ritz-Hotel und schlief tagsüber.
"Bin ich ein Romanschriftsteller?", fragte er sich 1908. Seine Zweifel, sein Zögern und seine Erfindungen sind in seinen Moleskin-Notizbüchern, seinen Schulheften und zahlreichen losen Blättern festgehalten. Für eine lange Zeit sollte Auf der Suche nach der verlorenen Zeit eine gigantische Baustelle sein, dessen Zusammenstellung noch nicht endgültig feststand.
Proust ist auf der Suche, macht Streichungen, Zeitsprünge oder Passagen rückgängig, und bleibt dabei immer inspiriert. Von diesen Zehntausenden von Seiten, in denen der Schriftsteller seine Inspiration entfaltet und gesucht hat, Streichungen gemacht hat, haben wir drei Auszüge herausgegriffen. Drei Notizbücher, die hier zum ersten Mal veröffentlicht werden, in denen die verschiedenen Stadien des Schreibens erkennbar werden, dessen was die berühmteste Passage der Literatur des zwanzigsten Jahrhunderts werden wird: die Episode der „Madeleine“.
Der Weg bis zur Veröffentlichung des ersten Bandes von Auf der Suche nach der verlorenen Zeit wird einige Zeit in Anspruch nehmen. André Gide vom Gallimard-Verlag verschloss dem Text die Tür - er würde sie später für den zweiten Band, À l'Ombre des jeunes filles en fleurs (dt. Im Schatten junger Mädchenblüte), der 1919 den Goncourt-Preis gewinnen würde, wieder öffnen. Grasset et Fasquelle nahmen Du côté de chez Swann (Auf dem Weg zu Swann) an, das 1913 auf Prousts eigene Kosten veröffentlicht wurde.
Vier der sieben Bände von Auf der Suche nach der verlorenen Zeit wurden noch zu Lebzeiten von Marcel Proust veröffentlicht.
Ein unveröffentlichtes Faksimile
In Auf dem Weg zu Swann wird Marcel von seiner Mutter Tee und „Madeleines“ (frz. Feingebäck) angeboten, denn es ist ein kalter Wintertag. Als das Gebäck und das warme Getränk seinen Gaumen umschmeicheln, bebt er vor Freude, das Gefühl dieser Freude ist ihm vertraut.
Dies wird in ihm in alte Erinnerungen erwecken, die mit dem Geschmack von Kuchen und Tee verbunden sind. Plötzlich ist es wieder sonntagmorgens, als Tante Leonie ihm einen Tee- oder Lindenaufguss anbot. Das Glück der Kindheit wird wieder zum Leben erweckt.
Diese Episode ist der geheime der Antrieb für Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das Faksimile dieser drei unveröffentlichten Notizbücher ermöglicht es also, die literarische Genealogie des kennzeichnenden Moments im Universum von Proust zurückzuverfolgen und gleichzeitig zu entdecken, dass die berühmte „Madeleine“ zuerst ein Toastbrot und dann ein Zwieback war.
Identisch reproduziert:
Der Schuber enthält Faksimiles von drei Notizbüchern: „La Biscotte“ (dt. Der Zwieback), „Le Pain Grillé“ (dt.Das Toastbrot) und „Les Petites Madeleines“ (dt. Die Kleinen Madeleines)
Das Manuskript vom Toastbrot.1908 schrieb Proust auf Anfrage von Le Figaro eine Rezension, die erweitert und posthum unter dem Titel Contre Sainte-Beuve (dt. Gegen Sainte Beuve) veröffentlicht wurde. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit wird oft als die romanhafte Erweiterung der hier entwickelten Poetik betrachtet. So erscheint die erste Passage, die die Welt der Sinne mit dem Wiederaufleben der Erinnerung verbindet: der Geschmack von Toast, gemischt mit Tee. Die allererste Fassung der Madeleine-Episode.
Das Manuskript des Zwiebacks. In diesem Band zögert Proust, macht Streichungen, beginnt von Neuem. Die Form entwickelt sich weiter. Aus dem Brot ist ein Zwieback geworden.
Das Manuskript der „Petites Madeleines“. In dieser Sammlung verschiedener Notizen, die als vorbereitendes Manuskript von Auf dem Weg zu Swann betrachtet werden kann, finden wir schließlich die „Kleinen Madeleines". In diesem Notizbuch koexistieren zwei Handschriften: die von Proust und die seines Kopisten, in einem einzigartigen und bewegenden Dialog über das Werk des Schriftstellers.
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Vorwort von Jean-Paul Enthoven
Jean-Paul Enthoven, Redakteur und Schriftsteller, ist vor allem der Autor des Dictionnaire amoureux de Marcel Proust (dt. etwa: Wörterbuch eines Proust-Liebhabers) mit Raphaël Enthoven (Plon, 2013). Im Vorwort zu dieser Ausgabe bietet er einen Blick hinter die Kulissen der Schriftstellerei von Marcel Proust, rund um das Geheimnis, das den kleinen „Madeleines“ lange Zeit inne waren, und welches ihn noch immer fasziniert.
Auszug:
"Später kaufte Proust weitere Notizbücher, und zwar in großer Anzahl. Dann größere Notizbücher - die von den Hohepriestern der Proustologie "Hefte" genannt werden. Er gab ihnen charmante Namen ("Fridolin", "Babouche", "Vénusté"...) und überzog sie mit seiner überschwänglichen Schrift. Diese Notizbücher werden ihn nie verlassen. Einige von ihnen werden von Céleste, der treuen Haushälterin, verbrannt, die es nicht gewohnt war, den Anordnungen des "Monsieur" zu widersprechen. Andere sind zu uns gelangt, alle mit Milchkaffee, Kampfer, Adrenalin und Tränen befleckt. Einige, die besser lesbar sind, wurden auf wundersame Weise zur größten Freude der Textegenealogen. Und es ist ein Teil dieses Schatzes, o Leser, dessen Wiedergabe du in deinen Händen hältst...
Dies war das erste Sammelbecken für die Entwürfe, die von da an und durch langsame Metamorphosen zu Auf der Suche nach der verlorenen Zeit werden sollten.
Die Notizbücher nehmen also in der Vorstellung der mystischen Proustianer den Platz ein, der zu Recht einem Stück Marcels „Heiligen Kreuz“ gehört. Es ist das Jahr eins eines Meisterwerks. Das absolute Zeichen einer Leidenschaft. Man denkt, wenn man die Notizbücher sieht, an den Marmorblock, der die Pietà oder das Grabmal von Julius II. enthielt, und aus dem Michelangelo die Vollkommenheit herauszuholen wusste, die nur auf die Kraft seines Meißels wartete, um zu werden."
Luxusausgabe
Diese elfenbeinfarbene Ausgabe ist nicht nummeriert und wird in einem handgefertigten Schuber präsentiert.
Auf umweltfreundlichem Papier und mit pflanzlicher Tinte gedruckt, mit den feinsten Stoffen gebunden.
Kundenbewertung
Parfait ; une adresse (la votre) à conserver
Comme c'est émouvant! Quelle leçon de modestie que tous ces repentirs! Il est vrai que chez Proust chaque mot est pesé à l'aulne du ressenti.
Wow, l'édition limitée de La Recherche chez les saints pères. Très, très, très propre. De l'excellente lecture en perspective.
Superbe travail d'édition et émouvant contact avec l'écriture de Proust.
Bien reçu, toujours parfaitement emballé (troisième achat), et un ravissement à l'ouverture. Ce sont vraiment de beaux objets. Même la qualité du papier de la préface est un régal pour les yeux. L'ouverture du coffret est quasi théâtrale et la vue de l'écriture incroyablement touchante. Il aurait été peut être intéressant d'accompagner l'ouvrage d'un peu plus de commentaires, afin de se plonger plus facilement dans ces manuscrits, d'en percevoir les particularités importantes, d'en relever les passages les plus étonnants ...
J'ai bien reçu mon coffret et en suis pleinement satisfait.
Merci !!! J'ai tout juste reçu mon exemplaire. Quelle émotion ! L'objet est sublime. Des heures de lecture en perspective...