Reise um die Erde in 80 Tagen von Jules Verne
Reise um die Erde in 80 Tagen, das Manuskript von Jules Verne
Nach Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer im Jahr 2014 ist dies das erste Mal, dass das komplette Manuskript von Reise um die Erde in 80 Tagen, eine einzigartige und komplette Fassung, veröffentlicht wird. Das Dokument gehörte zu den Sammlungen des Enkels von Jules Verne; es wird heute im Archiv von Pierre-Jules Hetzel in der Bibliothèque nationale de France aufbewahrt. Das Manuskript von achtunddreißig handgeschriebenen Blättern ist hier zusammengestellt, und bildet die Grundlage für die Arbeit des Schriftstellers an diesem Kultroman. Sie sind im Jules-Verne-Museum in Nantes aufbewahrt. Der Text ist mit Stichen aus jener Zeit bereichert - Zeichnungen von Alphonse de Neuville und Léon Benett, Stiche von Hildibrand, Dumont, Pannemaker, Prevost und Louis von 1873. Dieser Schuber enthält eine Reproduktion des Manuskripts von Reise um die Erde in 80 Tagen. Es ist sowohl für die treuesten Leser von Jules Verne wie auch für Sammler seltener literarischer Objekte bestimmt. Es ist mit dem Manuskript von Nantes und einem Vorwort angereichert, das von Jean-Christophe Rufin von der Académie française unterzeichnet ist.
Die Quellen des Romans von Jules Verne
Jules Verne soll die Idee zu diesem Roman bereits 1867 gehabt haben - fünfhundert auf die Rückseite eines Notizbuches geschriebene Worte scheinen darauf hinzuweisen. Seine Inspirationsquellen für die Abenteuer von Phileas Fogg und Passepartout sollen vielfältig gewesen sein: eine Kurzgeschichte von Edgar Poe mit dem Titel „Three Sundays in a Week“ (dt. „Drei Sonntage in einer Woche“), in der die Figuren einen Meridianunterschied ausnutzen, um die Zeit zu verlängern, ein Artikel in der Pariser Tageszeitung Le Siècle, in dem es hieß, ein Mensch könne in achtzig Tagen die Erde umrunden, und ein Projekt für eine Bühnenfassung von Die Abenteuer des Kapitän Hatteras (dt.: Abenteuer des Kapitän Hatteras), das er mit dem Dramatiker Edouard Cadol in Erwägung zog.
Der Roman wurde zunächst als Fortsetzungsroman in Le Temps vom 6. November bis 22. Dezember 1872 veröffentlicht, im Jahr darauf dann in Buchform von Pierre-Jules Hetzel.
Der Hauch von Abenteuer
War Jules Verne der unerschrockenste Reisende aller Zeiten, von seinem Lesesessel und seinem Schriftstellertisch aus? Der Romancier, der die meisten Kilometer zurückgelegt hätte, ohne Nantes, wo er 1828 geboren wurde, oder Amiens, und wo er lange vor seinem Versterben 1905 lebte, oder das Deck einer der Jachten, auf denen er gerne schrieb und das Meer betrachtete, zu verlassen?
Der Romancier, der sich selbst als Bretone sah, fühlte schon früh zum Meer und zu der Ferne hingezogen. Im Alter von elf Jahren lief er von zu Hause weg, um in Indien Perlen zu suchen, die er einer Cousine, in die er verliebt war, als Halskette schenken wollte. Im Alter von achtzehn Jahren begann er ein Studium der Rechtswissenschaften und mit dem Schreiben. Ein paar Jahre später, während er in Literaturkreisen und Theatern in Paris verkehrte, gelang es ihm, die letzte Seite eines Romans fertig zu stellen, der in die Geschichte eingehen sollte: Fünf Wochen im Ballon (Originaltitel: Cinq semaines en ballon). Man schrieb das Jahr 1863, und der Verleger Pierre-Jules Hetzel hatte sich nicht geirrt. Obwohl er das Manuskript von Voyage en Angleterre et en Ecosse (dt.: Reise in England und Schottland) zuvor abgelehnt hatte, hatten die Abenteuer des Doktor Samuel Fergusson in Afrika alle Zutaten, um den Roman zu einem Bestseller zu machen. Fünf Wochen im Ballon war der Ausgangspunkt einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Jules Verne und Pierre-Jules Hetzel. Ein langfristiger Vertrag sollte sie für die gesamte Karriere des Schriftstellers binden.
Ab 1865 wurden die meisten Romane von Jules Verne in Fortsetzungsform im Magasin d'éducation et de récréation (frz. Kinderliteraturzeitschrift), einer von Hetzel gestalteten Zeitschrift, veröffentlicht. Für den Verleger war dies der Beginn eines neuen Trends, nämlich der Kinderliteratur mit pädagogischer Dimension, genauer gesagt, der Literatur für die ganze Familie, deren Ziel es wäre, „alles Wissen zusammenzufassen“. Dabei wusste er, dass er sich auf Jules Verne verlassen konnte, einem großen Geschichtenerzähler, der darauf achtete, sich auf verlässliche Quellen zu stützen, um seine Geschichten zu schreiben und dem Leser eine lückenlose pädagogische Dimension zu bieten.
Jules Verne bei der Arbeit: ein produktiver und akribischer Schriftsteller
Jules Verne war ein ungemein produktiver und auch eifriger Schriftsteller: In fünfzig Jahren seines Lebens und seiner Schriftstellerei schrieb er mehr als sechzig Romane. Er gilt als der viertmeistgelesene Autor der Welt und auf dem ersten Platz als Franzose, der ins andere Sprachen übersetzt wurde. Wie Victor Hugo, den er bewunderte, ging Jules Verne sehr sorgfältig mit seinen Manuskripten um, egal ob es sich um Entwürfe oder endgültige Fassungen handelte. Heute können wir in die umfangreichen Archive eintauchen, die im Jules-Verne-Museum in Nantes oder in der BnF (Bibliothèque Nationale de France - frz. Staatsbibliothek) in Paris aufbewahrt werden.
Sie können sich nicht vorstellen, welcher literarische Unterschied zwischen den Manuskripten und dem letzten Vorabdruck besteht.
Hat Jules Verne einmal das Thema und den Verlauf seiner Geschichte festgelegt, beginnt er langsam am Aufbau des Textes zu arbeiten. Üblicherweise macht er einen Plan mit einer Kapitelgliederung und erarbeitet eine Überschau seiner Figuren. Seine Handschrift ist klein und säuberlich - etwa 90 Zeilen pro Seite, die jeweils nur die Hälfte der Fläche auf Vorder- und Rückseite bedecken, um sich selbst Platz für Korrekturen zu lassen. Er achtete wenig auf Interpunktion und Großschreibung, die er später noch genauer überprüfen würde. Er benutzte einen Bleistift, dann Tinte, deren Dichte je nach Fortschritt des Textes schwankte. Er korrigierte ständig, da er nie aufhörte, seine Manuskripte nochmals durchzuarbeiten, sogar auf den Vorabdrucken, bis zum Endstadium und sogar darüber hinaus: es gibt tatsächlich Abweichungen zwischen der Fortsetzungsfassungen und der Buchversion.
Das Manuskript des Romans
Das Manuskript von Reise um die Erde in 80 Tagen ist das einzige vollständig erhaltene Manuskript dieses Romans. Nach der Titelseite beginnt es wie folgt:
1.
Wo Phileas Fogg und Passepartout sich gegenseitig akzeptieren, der eine als Dienstherr, der andere als Diener.
Im Jahr 1872…
Wie bei Jules Verne üblich, ist die Schreibweise regelmäßig, die Seiten sind in zwei Hälften geteilt, der linke Teil für die Erzählung und der rechte Teil für Ergänzungen oder verschiedene Notizen vorbehalten. Einige wenige Korrekturen kennzeichnen den Text, der kurz vor seiner endgültigen Fassung steht. Der aufmerksame Leser wird die verschiedenen Namen entdecken, die Passepartout während des Schreibprozesses trug: Jean Tirouflet, Meister Jean, Jean Fernandez, Jean Fricaudet. Die Kapitelaufteilung ändert sich im Vergleich zur vorherigen Fassung (siehe weiter unten das Manuskript von Nantes), und verschiedene Tabellen erlauben es dem Schriftsteller, die Reise seiner Figuren auf die Stunde genau abzuwägen. Jules Verne legte großen Wert auf die Wahrhaftigkeit seiner Erzählung: Jeder gewonnene, jeder verlorene oder vergangene Tag war wichtig und musste angesichts der Realität der verschiedenen Transportmittel glaubwürdig sein...
Das Manuskript von Nantes enthält die ersten 26 Kapitel, sowie die ersten Zeilen des 27. Kapitels. Das Titelblatt gibt das Datum des 29. März 1872 an und enthält fünf Titel: „Tour du monde“(dt.: „Rund um die Welt“), „Ville flottante“(dt.: „Schwimmende Stadt“), „Grands voyages“(dt.: Lange Reisen), „Forceurs de blocus“(dt.: „Blockadebrecher“) und „Docteur Ox“(dt.: „Doktor Ox“). Das Manuskript enthält auch die Orientierungspunkte, Orte und Daten der Etappen des Abenteuers, die sich der Schriftsteller vorgestellt hat. Rote Tinte überschrieb den ursprünglichen Bleistift. Auf den Blättern 26-28, auf der Vorderseite, sieht man den detaillierten Plan der letzten Kapitel und den Entwurf des Endes. Und überraschenderweise sind tatsächlich einige fehlende Szenen in diesem Dokument verewigt, die nachträglich von Jules Verne und dem Verleger gekürzt wurden: die zwischen Fogg und Aouda, die Hochzeit in London...
Diese Ausgabe ist mit Stichen aus einer Ausgabe von 1873 angereichert.
Vorwort von Jean-Christophe Rufin, von der Académie française
„In achtzig Tagen um die Welt“ ist kein futuristischer Roman, aber er würde den Fortschritt eher in der Vergangenheit verorten... “
Auch folgende Werke sind beim SP-Verlag im Angebot: Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer, Reise um den Mond, Die geheimnisvolle Insel.
Luxusausgabe
Diese königsblaue Auflage ist von 1 bis 2000 nummeriert und wird in einem handgefertigten Schuber präsentiert
Auf Öko-Papier und mit Öko-Tinte gedruckt, mit den feinsten Stoffen gebunden.
Kundenbewertung
Pour l'envoi dans les DOM-TOM il serait nécessaire d'accentuer sur l'information de non taxation car La douane n'a pas hésiter de me taxer 36€. J'ai dus engager une réclamation qui sera étudiée sous 4 mois.
A l'occasion de la Broquante du 1er Mai 2017 à Paris Bastille des livres et papiers anciens, j'ai eu l'occasion de découvrir le stand les saints pères avec stupéfaction. En effet, j'ai découvert une maison d'édition de très haute qualité. Le ressenti est incroyablement réel et l'on a un grand plaisir de relire les classiques avec l'intensité de l'écriture de l'auteur.