La bible historiale
Großformat (35 x 50 cm)
Die Historienbibel von Guyart des Moulins
Wer hat die Bibel geschrieben, das meistgelesene Werk der Welt, eine Sammlung von sechsundsechzig heiligen Büchern verschiedener Gattungen? Die Frage mag zunächst erstaunlich erscheinen, aber ist sie es wirklich: Woher stammen das Alte und das Neue Testament, die vor und nach Jesus Christus geschrieben wurden? Wie hat sich das himmlische Wort unter den Menschen auf der Erde verbreitet?
Um zu versuchen, den Anfang einer Antwort zu finden, können wir uns bestenfalls auf alte Manuskripte stützen, um eine Entwicklung durch die Jahrhunderte zu verfolgen und nachzuzeichnen. Die Bibel wurde ursprünglich auf Hebräisch und Aramäisch geschrieben. Sie wurde danach ins Griechische und dann ins Lateinische übersetzt - die Übersetzung von Hieronymus von Stridon*. Die Vulgata, das erste von Gutenberg 1454 gedruckte Buch, war die Grundlage der Kirche im 5. Jahrhundert und gab Anlass zu zahlreichen Kommentaren, die einen Meilenstein in der Geistesgeschichte des Westens darstellten, wie die von Petrus Comestor**, dem Meisterhistoriker des mittelalterlichen Europas. Sein berühmtestes Werk ist die Historia scholastica, eine Art Handbuch der Bibelexegese, eine Kurzfassung der Heiligen Schrift, die hauptsächlich für den Klerus bestimmt war.
Aber im Mittelalter war Latein in der Tat die Sprache der Gelehrten, die Sprache der Messen, die das Volk und manchmal auch die Priester nicht ganz verstanden. Um die biblische Lehre so weit wie möglich zu verbreiten, wurde nach und nach die Übersetzung ins Altfranzösische notwendig.
**Er war Mönch, Übersetzer, Kirchenlehrer und einer der vier Väter der lateinischen Kirche, wie als auch Gründer von Klöstern in Bethlehem.
**Auch bekannt als Petrus Manducator (1100-1179), Theologe, Dekan der Kirche von Troyes.
Die erste französische Prosaübersetzung der Bibel
Diese erste Übersetzung der Bibel, die Guyart des Moulins 1297 anfertigte, ist eine der berühmtesten in der Geschichte der Bibel: Sie wird „Historienbibel“ genannt.
„Historie“ steht dabei für „illustriert“, aber auch für „mit der Geschichte verbunden“. Die Historienbibel stellt die Vulgata und die Historia scholastica Seite an Seite, und sie ist auch die Sammlung der Legenden und Wissenschaften, die notwendig sind, um die Interpretation der heiligen Texte des Altertums zu ermöglichen.
So entdeckt man ein Buch im Buch, wie ein langer Kommentar mit vielen Verzweigungen, genährt von mittelalterlicher Folklore zwischen Orient und Abendland, zwischen jüdischem Denken und christlicher Offenbarung.
„Dieses Buch ist die Enzyklopädie des Mittelalters. Es enthält alles, was Sie über Tiere, Pflanzen, den Kalender und das Leben der Patriarchen wissen müssen. Das Leben Alexanders des Großen, die Geschichte der Mond- und Sonnenbäume, die die Zukunft vorhersagen, das apokryphe Judas-Evangelium, die Geheimnisse der Magie des Moses, Übersetzungen von Plinius Naturgeschichten, zwei Fassungen des Buches Hiobs, die von von Flavius Josephus überlieferten Geheimnisse des Gottesnamens, einem jüdischen Historiker aus dem ersten Jahrhundert.“ (siehe Nachwort von Xavier-Laurent Salvador)
Das Manuskript von Thomas du Val, ein ästhetischer Schatz aus dem Jahr 1411
Das Manuskript erstreckt sich über große Folios, in einem außergewöhnlich gut erhaltenen Zustand, und ist großformatig (445 x 340 mm). Der Text beginnt mit der Szene der Schöpfung und ist mit Blumengirlanden und Buchmalerei, wie als auch mit reich verzierten Lettern geschmückt. Die göttliche Figur, die auf einer grünen Kugel steht, und die von einer tiefblauen Atmosphäre umgeben ist, die mit Engelsfiguren übersät ist, vollendet die Schöpfung. Die rechte Hand ist zum Himmel gestreckt, und die linke Hand hält einen ausgestreckten Kompass, der Kopf ist von goldenen Strahlen umgeben und der Körper mit einem weißen Gewand mit himmlischen Motiven bekleidet. Es folgen verschiedene Szenen aus Flora und Fauna. Der Leser wird zwischen diesen Seiten viele biblische Schlüsselepisoden wiedererkennen: Adam im Paradies, die Geburt Evas, die Versuchung, der Bau der Arche Noah und die Sintflut, der Turmbau zu Babel, die Zerstörung Sodoms, die Flucht aus Ägypten... Die feinen Linien, die es dem Kopisten ermöglichten, die Folios mit regelmäßiger, säulenartiger Schrift zu verzieren, sind noch auf dem Papier zu sehen.
„Es gehört seit 1535 zum Katalog der Besitztümer der englischen Krone. Einige der Lilienmotive deuten jedoch auf einen Auftrag des französischen Königshauses hin.“ (siehe Nachwort)
Ein von großen Künstlern der Zeit erstelltes kollektives Manuskript
Diese 1411 kopierte, kommentierte und mit Buchmalereien versehene Fassung der Bibel ist das Ergebnis der Arbeit mehrerer berühmter Künstler des Mittelalters: Hieronymus von Stridon und Petrus Comestor, die bereits erwähnten Autoren, und Guyart des Moulins, der Mönch und auch der Übersetzer war. Guyart des Moulins, der im Juni 1251 in Aire-sur-la-Lys geboren wurde und um 1322 starb, war der Übersetzer der ersten in französischer Sprache verfassten und 1294 aus dem Lateinischen übersetzten Prosa-Bibel für das Volk.
Zwei weitere Künstler waren ebenfalls an der Entstehung dieses außergewöhnlichen Dokuments beteiligt, das in der British Library in London aufbewahrt wird (MS Royal 19DIII). Der erste ist Thomas du Val, Kopist der Abtei von Notre-Dame de Clairefontaine (Diözese Chartres); der zweite ist der Illustrator, der Egerton-Meister. Die Besonderheit von Thomas du Val entfaltet sich auf allen Seiten: Er nimmt sich einige Freiheiten gegenüber dem Originaltext, fügt einige Passagen hinzu, fügt Zeilen auf Latein ein, wenn ihm die Übersetzung nicht optimal erscheint, weigert sich, Wörter zu kopieren, die er für unwürdig hält... Was den Buchmaler betrifft, so ist sein wirklicher Name unbekannt. Wahrscheinlich übte er seine Kunst zwischen 1405 und 1420 in Paris aus. Er wurde von den Gebrüdern Van Limburg (Niederlande) beeinflusst, und ist vor allem für die Buchmalereien des sogenannten Egerton-Stundenbuchs bekannt, einem Stundenbuch, dem er seinen Namen verdankt und das der Familie Anjou gehörte.
Der erste Teil des Alten Testaments
Dieses Manuskript, dessen grafische Restaurierung mehr als zwei Jahre dauerte, ist der erste Teil des Alten Testaments. Es enthält Schöpfungsgeschichte, den Auszug aus Ägypten, das dritte und das fünfte Buch Mose, Numeri, das Buch Josua, das Buch der Richter und das Buch der Könige. Der Rest wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht.
Dem Faksimile folgt ein von Xavier-Laurent Salvador unterzeichnetes Nachwort, in dem die Entstehung dieser Bibel nachgezeichnet wird. Xavier-Laurent Salvador, Professor und Doktor der Wissenschaften an der Universität Paris Sorbonne (Paris IV), Forschungsleiter und Dozent an der Universität Paris XIII (Sorbonne Paris Cité), ist Autor zahlreicher Fachbücher zu diesem Thema: Vérité et Écriture(s) – Dire le Vrai dans la Bible historiale (zu dt.etwa: „Wahrheit und Schrift(en) – Das Wahre in der Historienbibel sagen“ - Champion, 2004), Magie et merveille au Moyen Âge et leur portée symbolique (zu dt. etwa: „Magie und Wunder im Mittelalter und ihre symbolische Bedeutung.“ -Signatura, Saint-Martin de Castillon, 2015) oder Archéologie et étymologie sémantiques (zu dt. etwa: „Semantische Archäologie und Etymologie“ - Zeta Books, 2017). Er leitete die Zusammenstellung des Manuskripts und seine Gliederung, unter Rücksichtnahme der ursprünglichen Bandgliederung.
Präsentation der Bibel im Video:
Um das Originalformat des Manuskripts zu berücksichtigen, erscheint das Buch in einem großen Format: 35 cm x 50 cm.
Luxusausgabe
Diese dunkelgrüne Auflage ist von 1 bis 1850 nummeriert und wird in einem handgefertigten Schuber präsentiert.
Auf Öko-Papier und mit Öko-Tinte gedruckt, mit den feinsten Stoffen gebunden.
Kundenbewertung
Je possède l'exemplaire n°808 et je suis très heureuse de mon achat. Le Manuscrit est magnifique et d'une qualité remarquable.
Je trouve que pour un texte et une présentation de cette valeur, la couverture de l'ouvrage n'est pas à la hauteur. J'ai acheté plusieurs manuscrits et je pense que vous devriez revoir ce côté de la présentation des ouvrages.
Heureux possesseur de l'exemplaire n° 22, je dois avouer que la qualité de cet ouvrage est particulièrement exceptionnelle !
Je ne reviendrai pas sur le conditionnement qui, comme d'habitude avec Les Saints Pères, est d'un très haut niveau.
C'est un véritable plaisir que de toucher de ses mains cet immense ouvrage, au propre comme au figuré, de lire (parfois déchiffrer) le texte et savourer les enluminures.
Un ouvrage à posséder dans cette édition.